Hans Nachtsheim

deutscher Genetiker; 1946 Direktor des Inst. für Genetik an der Humboldt-Univ., Berlin; Prof. an der FU Berlin 1949-1955; zahlr. Veröffentl. zur Vererbungslehre, u. a. "Vom Wildtier zum Haustier", "Kampf den Erbkrankheiten"

* 13. Juni 1890 Koblenz

† 24. November 1979 Boppard/Rh.

Wirken

Hans Nachtsheim stammte aus Koblenz. Er studierte Zoologie und vergleichende Anatomie und wurde im Jahre 1914 Assistent am Zoologischen Institut der Universität Freiburg im Br., von wo er 1916 in gleicher Eigenschaft nach München ging. Dort habilitierte er sich 1919 als Privatdozent für Zoologie und vergleichende Anatomie an der Universität München. 1921 kam er als Abteilungsvorstand an das Institut für Vererbungsforschung der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, an der er gleichzeitig als Privatdozent, später als a.o. Professor über Vererbung las. Seit 1941 wirkte N.- obwohl er aus seiner Ablehnung des Nationalsozialismus keinen Hehl machte- als Leiter der Abteilung Experimentelle Erbpathologie am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem, zu dessen kommissarischem Leiter er nach Kriegsende 1945 bestellt wurde. 1946 wurde er a.o. Professor und Direktor des Instituts für Genetik an der Humboldt-Universität, Berlin. 1947 übernahm er die Leitung des Instituts für vergleichende Erbbiologie und - pathologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften, Berlin, verließ dann jedoch die im ...